Eine Person in Latexhandschuhen pipettiert eine Flüssigkeit

Dopingskandal der Freiburger Sportmedizin

Mehrere Untersuchungskommissionen beschäftigten sich ab 2007 mit den Dopingvorwürfen gegen Sportmediziner*innen des Universitätsklinikums Freiburg. Der Unversität Freiburg ist es ein zentrales Anliegen, die Vergangenheit der Freiburger Sportmedizin und Verstöße gegen die wissenschaftliche Redlichkeit aufzuarbeiten.

Ende April 2007 kursierten in der Presse erstmals Vorwürfe gegen Mediziner*innen der Abteilung Rehabilitative und Präventive Sportmedizin des Universitätsklinikums Freiburg im Zusammenhang mit dem Radsport-Dopingskandal rund um das Team Telekom / Team T-Mobile.1 Um diese aufzuklären, hat das Universitätsklinikum Freiburg in Übereinkunft mit der Universität Freiburg die externe „Expertenkommission zur Aufklärung von Dopingvorwürfen gegenüber Ärzten der Abteilung Sportmedizin des Universitätsklinikums“, auch „Dopingkommission“ genannt, eingesetzt. Noch bevor sich diese Ende Mai 2007 konstituiert hatte, bekannten sich drei Ärzte zu ihrer Beteiligung – zwei räumten die Verabreichung von Epoetin (Erythropoetin, EPO) an Radsportler in den 1990er Jahren ein, einer die von Testosteron an U23-Straßenradfahrer zwischen 1980 und 1990. Es folgten Suspendierungen und außerordentliche fristlose Kündigungen. Die Dopingkommission hat 25 Mal getagt, 77 Personen befragt, sowohl mit dem Bundeskriminalamt als auch der Staatsanwaltschaft Freiburg zusammengearbeitet und Hinweise von Journalist*innen bei ihren Nachforschungen berücksichtigt. Ihre Ergebnisse haben die Expert*innen 2009 in ihrem Abschlussbericht veröffentlicht.2

Darüber hinaus rief die Universität Freiburg 2007 die „Evaluierungskommission Freiburger Sportmedizin“ ins Leben. Ihr Ziel war es, die Vergangenheit der Freiburger Sportmedizin aufzuarbeiten. Das Gremium löste sich jedoch im März 2016 durch den Rücktritt aller damals noch aktiven Kommissionsmitglieder auf. Der vereinbarte Abschlussbericht wurde bis heute nicht vorgelegt. Im Sinne der Transparenz veröffentlichte die Universität Freiburg auf ihrer Webseite sechs Einzelgutachten, die ihr von ehemaligen Mitgliedern der Kommission zur Verfügung gestellt und rechtlich geprüft wurden. Die Inhalte eines siebten Gutachtens können auf der privaten Webseite des Verfassers nachgelesen werden.

Im Zusammenhang mit den Dopingvorwürfen und dem wissenschaftlichen Fehlverhalten in der Sportmedizin bekannte und bekennt sich die Universitätsleitung eindeutig zum Fehlverhalten der Sportmediziner im Umfeld von Joseph Klümper und Armin Keul. Die Universität Freiburg veröffentlicht seit mehreren Jahren alle Ergebnisse der Aufarbeitung und weiterführende Details regelmäßig aktualisiert auf ihrer Website.

  1. https://www.uniklinik-freiburg.de/fileadmin/mediapool/06_presse/pdfs-publikationen/Abschlussbericht.pdf (siehe Seite 5)
  2. https://www.uniklinik-freiburg.de/fileadmin/mediapool/06_presse/pdfs-publikationen/Abschlussbericht.pdf)